Für die Angel- Kids unseres Vereins sollte der Landesjugendangeltag des LAVT ein besonderer Höhepunkt unter den Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft Angeln werden.
Immerhin waren wir zum ersten Mal als neues Mitglied des LAVT eingeladen und sehr neugierig auf das, was da wohl ablaufen würde.
Voller Erwartungen starteten wir am Samstag, dem 31. August, mit unserem VW- Bus gen Herbsleben und um es vorweg zu nehmen, sie wurden (bis auf die Angelergebnisse) weitaus übertroffen.
Um 10.30 Uhr angekommen, waren wir echt überrascht von dem Gewusel auf dem Veranstaltungsgelände an den Herbslebener Teichen. Anreise ab 12.00 Uhr stand in der Einladung, aber die ersten waren sicher schon im Morgengrauen nach dem Motto „Der frühe Vogel… und die besten Plätze…“ angereist. Zum Glück hatte André Pleikies für uns noch ein ausreichendes Stück Uferstreifen reserviert, was wir dann auch gleich in Beschlag nahmen. Erst Angeln aufbauen und als nächstes die Zelte für die Nacht. Nach dieser „Anstrengung“ wurde als nächstes der Futterplatz geentert, denn es war inzwischen Mittag und uns knurrte der Magen. Spanferkel, Bratwurst und Räucherforelle standen zur Auswahl, was heißt zur Auswahl? Probiert wurde alles und nicht nur einmal. Erstaunlich, was in 12-jährige Jungs so alles rein passt.
Frisch gestärkt wurden nochmal für eine Stunde die Angeln ausgeworfen und Futter gemixt, bevor zum Sammeln für die Eröffnung geblasen wurde. Erst dort wurde offenbar, wie viele Jungangler den Weg nach Herbsleben gefunden hatten. Über 200 Jugendliche und ihre Betreuer wurden vom Präsident des LAVT, Herrn Dietrich Roese, und zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Verwaltung und befreundeten Verbänden begrüßt. Vor allem die Ehrengäste waren begeistert vom Ausmaß und der Qualität der Jugendarbeit in unserem Verband, die sich im Vergleich zu anderen Sport- und Anglerverbänden in Thüringen und deutschlandweit wahrlich sehen lassen kann.
Kritisch angesprochen wurde auch das immer noch offene Thema einer Vereinigung aller Thüringer Anglerverbände. Doch hier gilt zumindest für den 2. Verband: Wer den Willen dazu hat, findet Wege und wer nicht, Ausreden…
„Die Landesjugendangeltage sind eröffnet“; kaum waren die letzten Worte von Dietrich Roese verklungen, wimmelte die Schar wie Ameisen auf ihre Angelplätze. Und dann ging es los, das Warten auf den ersten Fisch. Es dauerte auch nicht lange, dass die ersten Fische zum Wiegeplatz getragen wurden. Links und rechts von uns je ein Hecht, die Ungeduld stieg…
Doch leider blieb es am Nachmittag beim Warten auf die Fische, was wohl dann auch langweilig wurde. Schließlich entdeckten wir, dass es eigentlich gar keinen Grund zu Langeweile gab, denn da war ja noch eine Menge mehr los. So konnten wir uns beim Werfen mit der Fliegenrute oder beim Fliegenbinden eine Menge Tricks beibringen lassen. Ganz was anderes als Angeln, aber mindestens genauso spannend war das Werfen mit dem Bumerang. Auch bei den Friedfisch- und Karpfenprofis waren die Trickkisten weit geöffnet. Boiliemontagen selbst bauen und gleich (leider erfolglos) ausprobieren, das alles war möglich. Auf jeden Fall gab’s für alle, die es wollten, eine Menge zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Natürlich wurden auch einige Bekanntschaften mit den Jungs von den Nachbarvereinen geknüpft und Angelerlebnisse (oder Anglerlatein?) ausgetauscht. Da sind die Jungen schon fast so gut wie die Alten.
So verging der Nachmittag trotz Beißflaute letztlich wie im Fluge. Zwischendurch rückten auch noch eine Gulaschkanone mit leckerer Gulaschsuppe und sogar ein mobiler Eisstand an. Es war fast wie im Schlaraffenland und das wurde reichlich ausgekostet.
Mit dem Abend kamen die Dunkelheit und zu allem Unglück auch noch ein paar Regenschauer. Eigentlich Bilderbuch- Aalwetter nur kannten die meisten Aale diese Buch wohl noch nicht? Immerhin, ein kleiner Barsch hatte sich bei Jonas am Tauwurm fest gebissen, welcher natürlich als Fangmeldung registriert wurde. Trotz allem hielt unser Quintett tatsächlich bis 01.00 Uhr eisern durch. Von wegen ausschlafen!!! Um 06.00 Uhr saßen die ersten schon wieder an den Angeln. Doch die „frühen Vögel“ wurden leider nicht belohnt…
Der Vormittag verging dann mit ein bisschen Casting, Fortbildung an den Infound Bastelständen und Packen für die Heimfahrt. Bis zum Mittagessen verirrte sich doch tatsächlich noch ein zweiter Barsch an Jonas´ Angel, während die anderen vier leider „Schneider“ blieben. Mittagessen… Lieblingsessen… Nudeln mit Tomatensoße… Welt in Ordnung.
Nachdem alles Equipment zusammengepackt und im Bus verstaut war, wurden noch die Angelstellen von allen Abfällen beräumt und dann war’s auch schon mit der Auswertung der Fänge und Ehrung der Besten soweit. Eine riesige Galerie von Pokalen und wertvolle Sachpreise warteten auf ihre neuen Besitzer. Hoffnung machte sich auch Jonas mit seinen beiden Barschen, doch erst mal wurde er enttäuscht, die ersten drei Barsche waren wohl schwerer als sein größter. Trotz der langen Nacht war er doch ganz gut ausgeschlafen und meinte, dass da wohl was nicht stimmen kann. So war es dann auch. Ein kleines Missverständnis bei der Auswertung war schnell aufgeklärt und ein neuer schöner Kescher der Lohn für seinen Fangerfolg. Immerhin bekamen alle anderen auch eine schöne Erinnerungsmedaille. Traurig war trotzdem keiner, denn es waren zwei unvergessliche Tage.
Dafür möchten wir uns bei dem unermüdlichen Organisationsteam des LAVT, den Spezis an den Stationen und auch bei den Gastgebern auf das herzlichste bedanken. Ihr habt Euren Job ganz toll gemacht! Fazit: Wir würden im nächsten Jahr, dann zum 10. Landesjugendangeltag, gern wieder kommen.
Petri Heil
Niclas, Jonas, Martin, Hendrik,
Robin und Andreas
vom ASV Themar 1959 e.V.
www.asv-themar.de
Fotos: Andreas Kirsch