Der Thüringer Landesangelfischereiverband (TLAV ) hatte für den 20. und 21.06.2009 seine Jungangler zum 2. Jugendnachtangeln an die Saalekaskade eingeladen. Die Wahl fiel auf den wunderschönen Bleilochstausee.

Hier sind in einer reizvollen Landschaft die besten, anglerischen Voraussetzungen gegeben. Dieses wurde mehrfach von den Teilnehmern und Gästen bestätigt. Selbst der jüngste Teilnehmer im Alter von 8 Jahren war von seiner Angelstelle begeistert. Beginn der Veranstaltung war 15.00 Uhr, aber viele Kinder konnten es kaum erwarten und reisten schon 12.00 Uhr mit ihren Eltern oder Betreuern an. Der ansässige Landwirt, welcher uns die Benutzung der Wiese genehmigte, hatte uns für den Lagerplatz eine schöne Stelle zugewiesen und diese netterweise gemäht. Dafür an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön.

Jugendnachtangeln am Bleilochstausee

Die kleinen Zelte der Teilnehmer waren in Windeseile aufgebaut, so dass die verbleibende Zeit emsig für das Zusammenstellen der Erfolg versprechenden Angelmethoden und Taktiken genutzt wurde. Der Uferstreifen wurde mehrfach inspiziert, schließlich war jeder bestrebt, den besten Angelplatz zu erhaschen. Irgendwo müssen die ganz großen Fische ja sein? Kescher wurden aufgebaut, Angelruten zusammengesteckt und die hoffentlich richtigen Köder ausgewählt. Wann geht es nun endlich los? Nach einer kurzen Begrüßung war der Startschuss gegeben und die Petrijünger legten los. Die ab und zu auftretenden, kurzen Regenschauer wurden mit einem Lächeln ignoriert.

Um 16.00 Uhr zeigte ein erfahrener Angler interessierten Kindern das erfolgreiche Spinnfischen mit Kunstködern. Die vielen nützlichen Tipps und Tricks wurden sogleich in die Tat umgesetzt und der erste Hecht ließ nicht lange auf sich warten. Der Junge rief: „ Das ist der erste Hecht, den ich in meinen Leben gefangen habe“. Vor Freude rief er seine Mutti an mit der Nachricht: „ Morgen gibt es bei uns Fisch zu essen“.

Während der Nacht verharrten die Jungangler ausdauernd an ihren Angelplätzen und schützten sich vor den kühlen Temperaturen mit Schlafsack und Decken. Manch einer sah einem verpuppten Insekt sehr ähnlich. Es sah sehr lustig aus als ein Junge mit geschlossenem Schlafsack an seine Angel hüpfte, weil der Reißverschluss klemmte, aber der Karpfen, der an seiner Angel hing, war es ihm wert. Wer von den Kindern und Jugendlichen wollte, konnte seine gefangenen Fische auch im gebratenen oder geräucherten Zustand mit nach Hause nehmen. Der TLAV hat Dank seiner fleißigen, ehrenamtlichen Helfer rund um die Uhr für die jungen Angler gesorgt. Am Küchenzelt konnte man jederzeit essen, trinken und sich aufwärmen. Nasse Füße waren bei der Witterung keine Seltenheit, aber selbst zwei Jungen konnte mit Gummistiefeln und warmen, trockenen Socken geholfen werden.

„Das ist ja wie bei meiner Mutti zu Hause“ sagte der eine Junge. Auch solche Erfahrungen sind für die Kinder lehrreich. In dieser Nacht wurden bei Fackelschein so manche Geschichten rund um das Angeln erzählt und tolle Beobachtungen gemacht. So war es doch sehr interessant zu sehen, wie Meister Reineke um das Küchenzelt schlich, um vielleicht den einen oder anderen Happen zu ergattern. Doch die Einladung galt für ihn nicht. Ein Junge wird sich in nächster Zeit gut überlegen, wo er seine Vorräte beim Angeln lagert. Während er bei seiner Angel saß, statteten 3 Waschbären seinem Zelt einen Besuch ab. Leider hatten die anderen Kinder nicht gleich eine Kamera zur Hand. Man glaubt gar nicht, was diese dreisten, pelzigen Gesellen für eine feine Nase haben. Bis zum Schluss der Veranstaltung wurden viele schöne Fische gefangen, darunter einige Karpfen, Zander, Hechte, Barsche, Bleie, Rotfedern und ein Aal. Wie so oft beim Angeln geht die Zeit viel zu schnell vorbei. Die Teilnehmer traten nur ungern den Heimweg an, doch sie freuen sich schon auf das nächste Mal. Beim TLAV ist die Jugend wichtiger Bestandteil seiner Verbandsarbeit, was sich bei derartigen Events immer wieder bewahrheitet. Auf jeden Fall ist das Nächste schon geplant.

Klaus und Manuela Freund