Im Sommer 2011 wurde in der Mitgliederversammlung der Gramme-Unstrut-Sportfischer Werningshausen e. V. beschlossen, das Verbundgewässer „Wasserspeicher Gänserieth“ zu sanieren.

Das Gewässer „Wasserspeicher Gänserieth“ ist ein idyllischer Dorfweiher von ca. 0,15 ha, welcher Anfang der siebziger Jahre künstlich angelegt wurde. Der Zulauf erfolgt über ein altes Stahlrohr aus der Schmalen Gera. Über einen Überlauf wird das durchströmende Wasser in den Umfluter der Gramme abgeleitet. Da der Zulauf stark beschädigt und das gesamte Gewässer verschlammt war, musste unbedingt gehandelt werden, um ein Umkippen des „Wasserspeicher Gänserieth“ zu vermeiden.

Als im Oktober die Anträge auf Fördergelder vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln der Fischereiabgabe) beim Verein vorlagen, wurden die notwendigen Sanierungsarbeiten konkreter. So musste die Planung und Vorbereitung der Gewässersanierung vorangetrieben werden. Grundlage für die Beantragung der Fördergelder war eine detaillierte Kostenkalkulation. Bei der Kostenplanung musste das Vereinsvermögen berücksichtigt werden, da nur 50 % vom Ministerium gefördert werden. Eine weitere Hürde bei der Planung war die Einholung aller notwendigen Genehmigungen und Zustimmungen bei den zuständigen Behörden und dem Gemeinderat.

Gewässersanierung „Wasserspeicher Gänserieth“
Gewässersanierung „Wasserspeicher Gänserieth“
Gewässersanierung „Wasserspeicher Gänserieth“

Am 10.12.2012 erfolgte das Abfischen des Gewässers. Die Fische wurden in das angrenzende Verbundgewässer Umfluter der Gramme, welches mit dem Wasserspeicher Gänserieth über Zu- und Ablauf verbunden ist, umgesetzt. Als Überraschung fanden wir auch ca. 200 Teichmuscheln im Gewässer. Diese wurden während der Sanierungsmaßnahmen in ein anderes Gewässer umgesiedelt und nach Beendigung der Tiefbauarbeiten wieder zurückgesetzt. Bei dieser Gelegenheit wurde der Geschäftsführer des LAVT, André Pleikies, eingeladen, um ihn die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Gewässer zu erläutern und die notwendigen Schritte mit ihm abzustimmen. An dieser Stelle möchten wir uns für die vielfältige Unterstützung durch unseren Landesverband und seine Geschäftsleitung recht herzlich bedanken. Ohne diese wäre die Realisierung dieses umfangreichen Projektes für unseren Verein nur schwer möglich gewesen.

Nach der Bewilligung der Fördermittel wurden die Baufirmen angeschrieben und Termine festgelegt. Leider spielte das Wetter bei der Planung nicht mit, und so mussten die geplanten Termine für den Februar, aufgrund der kalten Witterung, auf den März verschoben werden. Der Kälteeinbruch hatte aber auch etwas Gutes, so konnte im Rahmen mehrerer Arbeitseinsätze der Baumbestand verschnitten werden. Mit dem Baumschnitt wurden dann Faschinen gebunden. Diese Faschinen wurden auf einer Länge von ca. 150 m zur Uferbefestigung von den Vereinsmitgliedern eingebaut. Die stark erodierte Insel wurde ebenfalls mit Faschinen gesichert.

Am 03.03.2012 erfolgte die Erneuerung des maroden Gewässerzulaufes durch Bohrspülen in geschlossener Bauweise. Dabei wurde durch die Firma Horizontal Bohrtechnik Schütze ein HD-PE-Rohr DN 160 eingezogen. Die notwendigen Tiefbauarbeiten hat die Firma Elektro- Zimmer geleistet. Als Abschluss der Zulaufsanierung erfolgte noch der Einbau eines neuen Revisionsschachtes.

Nach Beendigung der Vorleistungen kam am 24.03.2012 der Bagger der Firma Wagner Straßen- und Tiefbau GmbH. Zur großen Überraschung aller wurde durch die Schaulustigen eine Atmosphäre mit Dorffestcharakter geschaffen. So waren Jung und Alt, Angler und nicht Angler auf den Beinen. Während der Baggerarbeiten wurde die Gewässerprofilierung mit Flach- und Tiefwasserzone neu gestaltet. Im Flachwasserbereich wurden ca. 20 cm bis 30 cm Schlamm abgetragen in der Tiefwasserzone 2,0 m bis 2,5 m. Das entspricht mehr als 1.000 m2 Schlamm. Anhand dieser Zahlen kann man die Notwendigkeit der Gewässersanierung sehen. Nach Beendigung der Baggerarbeiten haben die Fein-Arbeiten der Gewässergestaltung begonnen. So wurden auf der Insel Sumpfschwertlilien und eine Trauerweide gepflanzt. Im Bereich des Ufers wurden mit Schaufel und Spaten noch die Angleichungsarbeiten durchgeführt und Rasen gesät.

Ein großes Lob muss den Vereinsmitgliedern für Ihre tatkräftige Unterstützung ausgesprochen werden. So wurden durch 47 Vereinsmitglieder 492 Arbeitsstunden geleistet.

Im Laufe des Jahres wurde durch den LAVT begonnen, das Gewässer mit Fischen zu besetzen. Die Besatzmaßnahmen werden im Herbst 2012 fortgeführt.

Geplant ist der langsame und langfristige Aufbau des Gewässers als ein attraktives, naturnahes Angelgewässer.

Wir danken dem LAVT und dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz für die uns gegebene Unterstützung, den Firmen Horizontal Bohrtechnik Schütze, Elektro- Zimmer und Wagner Straßen- und Tiefbau GmbH für die fachliche Ausführung der notwendigen Arbeiten.

Wir wünschen allen Petri-Jüngern ein erfolgreiches Angeln am „Wasserspeicher Gänserieth“.

Petri Heil
Torsten Bostelmann, 1. Vorsitzender
Fotos: T. Bostelmann, A Pleikies