Sehr geehrte Frau Präsidentin, 
sehr geehrte Präsidiumsmitglieder des DAFV, 
geschätzte Kollegen der Regional- und Landesverbände,

als kleiner Regionalverband verfolgen wir die Entwicklungen im DAFV mit Interesse und Nachhaltigkeit. Die Anfeindungen und Mißstimmungen in der vergangen Zeit nehmen wir mit großem Bedauern zur Kenntnis.

Persönlich finde ich es mehr als traurig, dass einige von Ihnen scheinbar davon ausgegangen sind, dass die Mißstände in der öffentlichen Wahrnehmung der Angelfischerei innerhalb so kurzer Zeit seit der Verschmelzung der Verbände DAV und VDSF, zu beseitigen wären.

Was die beiden Vorgängerverbände und die gesamten Angelfischer als deren Mitglieder und Förderer über Jahrzehnte versäumt haben, kann schlichtweg in einer so kurzen Zeit nicht geheilt werden. Dass darüber hinaus auch noch die Rückendeckung des neuen Dachverbandes durch einzelne Mitgliedsverbände verweigert, unterlaufen und blockiert wird – egal ob dies durch Austritt, Beitragseinbehalte oder andere Maßnahmen geschieht – ist mehr als peinlich und spricht leider mal wieder für den mangelnden Zusammenhalt der Angelfischerei, was die vorangegangene Fusion eigentlich gerade nicht bewirken sollte.

Wenn sich alle Besserwisser mal an die eigene Nase fassen und sich fragen was Sie selbst für die positive Wahrnehmung der Angelfischerei in den vergangenen Jahren getan haben, werden diese doch hoffentlich feststellen, dass man alleine gar nichts erreicht hat. Wenn dann nur im Verbund oder durch die Unterstützung anderer.

Dass alle an der Fusion beteiligten Verbände und Förderer bereits zum damaligen Zeitpunkt wussten, dass die vertraglichen Vereinbarungen im Verschmelzungsvertrag und die entsprechenden Besitzstandswahrungen einzuhalten sind, muss ich an dieser Stelle eigentlich nicht betonen – umso mehr verwundert es einen zu lesen, wie einige unter Ihnen diesen Sachverhalt zu ignorieren scheinen. Das eingefahrene Strukturen nur langsam angepasst werden können, dürfte auch jedem unter Ihnen bekannt sein.

Die Rückstrittsforderungen an die Präsidentin sind nicht nur unverschämt sondern auch anmaßend und sachverfehlt.

Die bisherige Arbeit des neuen Präsidiums ist nach unserer Auffassung bisher zielgerichtet und sicherlich auch mit Plan und Nachhaltigkeit angelegt. Das in einem so großen Puzzle, das es zu bewältigen gibt,  ein Teil nach dem anderen hinzugefügt werden muss, um zum Zeitpunkt X ein Gesamtbild präsentieren zu können, haben manche wohl vergessen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und es nicht davon auszugehen, dass die Angelfischerei zu irgendeinem Zeitpunkt genauso wichtig und nachhhaltig wahrgenommen wird, wie der Tier- und Naturschutz. Darüber sollten wir uns klar werden.

Es gilt die Angelfischerei auf nationaler und internationaler Ebene als Bestandteil des Natur- und Artenschutzes zu etablieren und hierfür scheint uns die amtierende Präsidentin die richtige Person zu sein.

Wer der Präsidentin die Ermangelung einer hervorragenden Sachkenntnis unterstellt, sollte sich überlegen, ob dies die gewünschte Aufgabe der Präsidentin ist! Für was werden dann entsprechende Fachkräfte beschäftigt und sind qualifizierte Präsidiumsmitglieder vorhanden, wenn Sie die Präsidentin nicht entsprechend in Fachfragen unterstützen.

Ferner möchte ich einen der vorangegangen Kritiker und Mailverfasser sehen, der in seinem Amt als Präsident ALLES weis und nicht auf die Unterstützung seiner Präsidiumskollegen angewiesen ist.

Es ist ein Trauerspiel und ein Armutszeugnis der Angelfischerei, wenn man sich gegenseitig anfeindet, trangsaliert und Entwicklungen blockiert, solange wir parallel mit Anzeigen von PETA und anderen militanten und falsch gelebten Naturschutzgruppierungen belastet werden.

Ich kann allen Verbänden nur wärmstens empfehlen, dem DAFV als unseren nationalen Dachverband, endlich den nötigen Rückhalt und die erforderliche Unterstützung zukommen zu lassen. Ein Scheitern wäre nur wieder Futter für alle Gegner der Angelfischerei.

Kritik und Verbesserungsvorschläge sind sicherlich nicht verboten, sondern auf fachlicher Ebene auch erwünscht – gleiches wünsche ich mir von meinen Mitgliedern auch – aber ohne entsprechende Unterstützung und Förderung kann man sich die Kritik auch sparen.

Ich hoffe einige von Ihnen überdenken ihre Einstellung hierzu nochmals!

Letztendlich gilt noch anzumerken, dass ich ein leidenschaftlicher Angler bin – wie alle Mitglieder meines Verbandes. Wenn man die Foren der Angelfischerei im Internet und auch andere Medien verfolgt – bleibt es einem leider nicht erspart über die eine oder andere Berichterstattung – selbst als leidenschaftlicher Angler – skeptisch nachzudenken. Futter für die Gegner der Angelfischerei gibt es da reichlich.

Es wäre für uns alle wohl vielmehr an der Zeit, auf unsere eigene Zunft einzuwirken als uns gegenseitig zu blockieren.

Mit freundlichen Fischergrüßen 
Jürgen Hauck / Präsident 
Badischer Sportfischerverband e.V. 
Feldstraße 130, 68259 Mannheim