Resolution zur Reform der europäischen Fischereipolitik Nachhaltigkeitswende festigen!
Mehr als die Hälfte der Fischbestände im Nordost-Atlantik einschl. Nord- und Ostsee wird bereits jetzt nachhaltig bewirtschaftet und nach dem Prinzip des höchstmöglichen Dauerertrages befischt. Der Anteil überfischter Bestände ist in den vergangenen 7 Jahren von 94 % auf 47 % zurück gegangen.
Mehr als 60 % der deutschen Anlandungen befinden sich im Zertifizierungsprozess oder sind bereits öko-zertifiziert.
Diese Erfolge sind das Ergebnis von gezielten Bewirtschaftungsmaßnahmen:
Einführung und Durchsetzung von Langzeitmanagementplänen Orientierung der Quotenfestsetzung am Prinzip des höchstmöglichen Dauerertrages (msy) Neue EU-Kontrollverordnung (2009) zur Kontrolle und Durchsetzung der Fangquoten Gezielter Flottenabbau in bestimmten Fischereien z. B. in Polen, Dänemark, Holland.
Die nachhaltige Fischereiausübung bringt bereits jetzt wachsende Erträge. Um diese Entwicklung fortzusetzen sind folgende Maßnahmen aus Sicht des Deutschen Fischerei-Verbandes erforderlich:
Weitere Langzeitmanagementpläne mit dem Ziel nachhaltiger Bewirtschaftung (msy) wenn möglich bis 2015, in begründeten Ausnahmefällen spätestens 2020. Vermeidung von Rückwürfen (Discard) durch umfangreichere fangtechnische Forschung.
Fischereibezogene Regelungen zu Anlandegeboten (Discard-Verbot) mit Berücksichtigung der Überlebensraten, Freistellung von Kleinmengen, Anrechnung auf Zielartenquote und spezifische Problemlösungen (z. B. beim Eberfisch in der Stöcker- und Makrelenfischerei auf der Hochsee).
Flexibles Quotenmanagement durch Quotentausch und starke Erzeugergemeinschaften gemäß aktueller deutscher Praxis.
Nachhaltige Drittlandsabkommen der EU zur Wahrung der externen Fischereiinteressen mit klar definierter entwicklungspolitischer Zielsetzung.
Aquakultur und Fischerei an Binnengewässern:
Die Erträge der Meeresfischerei sind durch die natürlichen Rahmenbedingungen begrenzt. Der wachsende Bedarf der Menschheit nach hochwertigen tierischen Proteinen muss durch eine wachsende Aquakultur gedeckt werden. In Europa ist der Zugang zu den Ressourcen Fläche und Wasser durch gesetzliche Regelungen (Natura 2000, Wassergesetze) so erschwert, dass die Erzeugung nicht, wie in der übrigen Welt, zunehmen kann.
Das Wachstum der Aquakultur setzt jedoch eine Steigerung der Produktion voraus.
Für das Wachstum der Aquakultur sind folgende Maßnahmen erforderlich:
Intensivierung der Förderung für Steigerung und Erzeugung Beseitigung bürokratischer Hemmnisse Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Importen.
Berufs- und Angelfischer bewirtschaften die Binnengewässer nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Um die Fischfauna zu erhalten und die nachhaltige Ressourcennutzung zu entwickeln sind folgende Maßnahmen notwendig: Stärkere Förderung der nachhaltigen Binnenfischerei Nachhaltiges Populationsmanagement für Kormorane Durchgängigkeit der Fließgewässer Sicherung der Aalbestände durch Besatz und Durchsetzung der Exportverbote für Glasaal.