Im Rahmen der Sanierung des Espachteiches machte sich seine Abfischung notwendig und unser Verband wurde um fachliche Unterstützung gebeten. In Vorgesprächen mit dem Abteilungsleiter des Garten- und Friedhofamtes, Bereich Planung und Neubau, Herrn Dr. Kirsten, und seinen Mitarbeiterinnen, Frau Liebetrau und Frau Hamann, wurde der voraussichtliche Termin und die Vorgehensweise bei der Entnahme und dem Umsetzen der Fische abgestimmt.
Letztendlich musste die Abfischung danndoch früher als geplant durchgeführt werden.
Trotz Urlaubszeit organisierten wir ein Abfischteam und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern der Stadtverwaltung Erfurt konnte unser Verband die Abfischung kurzfristig realisieren.
Wie abgestimmt, waren wir mit der notwendigen Fischerei- und Transporttechnik und acht Personen am 10.08.2010, 8.30 Uhr, für die Abfischung bereit. Der noch zu hohe Wasserstand im Gewässer ließ jedoch anfangs keine Abfischung zu. So musste der Espachteich zuerst auf den notwendigen Wasserstand abgelassen werden. Gleichzeitig reinigten ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung Erfurt und Helfer unseres Verbandes den Ablauf, einschließlich Ablaufrinne, von Schlamm und Treibgut.
Schon beim Ablassen wurde deutlich, dass sich die Abfischung schwierig gestalten wird. Der Teich war stärker verschlammt als erwartet und der Wasserspiegel auf der gesamten Gewässerfläche auf fast gleich hohem Niveau. Der Teich hatte zum Ablauf hin kaum ein Gefälle und weder die erhoffte tiefere Rinne in der Mitte des Teiches noch ein tieferer Bereich in Abflussnähe (auch Fischgrube genannt) waren vorhanden. Im Gegenteil, die leicht „tieferen“ Stellen befanden sich in Nähe des zwischenzeitlich geschlossenen Einlaufes. Die schmale, von Schlamm freigemachte Betonrinne am Auslauf des Gewässers konnte so nur bedingt für die Abfischung genutzt werden.
Auf Grund der vorgefundenen, kurz dargestellten Situation muss festgestellt werden, dass es ohne die gezielte Abfischmaßnahme und Entnahme der Fische zu erheblichen Fischverlusten gekommen wäre.
Nachdem gegen 10.30 Uhr der gewünschte Wasserstand erreicht und die Fischtransportbehälter mit Frischwasser gefüllt waren, wurde zuerst das Elektroabfischgerät eingesetzt. Insgesamt konnten mit dem Elektrofischfanggerät 110 kg Plötzen und 11 kg Gründlinge abgefischt werden. Diese Fische setzten wir nach Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde in die Gera (Flutgraben) von Laichschonstrecke Papiermühlenwehr bis Brücke Löberstraße um.
Die starke Verschlammung des Espachteiches und die fehlenden tieferen Wasserbereiche zwangen uns, die Abfischung mit dem Elektrofischfanggerät gegen 15.00 Uhr einzustellen. Durch die zunehmend schlechter werdende Leitfähigkeit im schlammreichen Wasser war das E – Gerät nicht mehr im vollen Umfang leistungs- bzw. funktionsfähig.
Ein Abfischen mit der Teichwade wurde zwar versucht, doch es verfing sich einfach zuviel Schlamm im Netz. Das Ziehen der Teichwade war auf Grund des schlammigen Teichbodens kaum möglich. Auch wären die Fischverluste zu groß gewesen. So entschlossen wir uns, den hinteren Bereich in Nähe des Einlaufes mit Netzen abzusperren, so dass zwei separate „Becken“ entstanden. Die Helfer unseres Verbandes haben mit Handkeschern die abgesperrten Bereiche, soweit möglich, abgefischt. Fischarten wie Karpfen, Schleien, Giebel, Karauschen, Plötzen, Barsche und Gründlinge konnten geborgen werden. Unter den genannten schwierigen Bedingungen war die Abfischung für alle Beteiligten eine echte Herausforderung.
Auf das Aussortieren von weiteren Plötzen und Gründlingen für die Gera (Flutgraben) haben wir verzichtet, um den Stress für die Fische und damit die Verluste möglichst gering zu halten. Alle weiteren Fische wurden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden in ein geeignetes Gewässer umgesetzt.
Die dargestellte Situation führte dazu, dass der für die Abfischung geplante eine Tag nicht ausreichte und am 11. und 12.08. weitere Fische aus dem Gewässer geborgen bzw. tote Fische abgelesen werden mussten.
Mit unserem Fischtransporter und den getrennt voneinander laufenden beiden Belüftungssystemen war ein tierschutzgerechter Transport der Fische jederzeit garantiert. Da der Einsatz der Fischereitechnik und des Personals auch Kosten verursacht, haben wir uns gefreut, dass das Angebot von unserem Verband durch die Stadtverwaltung Erfurt bestätigt und das Geld zwischenzeitlich schon überwiesen wurde. Dieses haben wir vorrangig für eine größere Reparatur unseres Elektroabfischgerätes verwendet.
Insgesamt kann sich das Ergebnis der Abfischung, insbesondere unter Berücksichtigung der sich am Gewässer gezeigten ungünstigen Bedingungen (Bodenprofil, Gefälle, Verschlammung) sowie der Kurzfristigkeit der Maßnahme, durchaus sehen lassen. Es wurden 264 kg Fische abgefischt. Die Fischverluste waren mit ca. 20 kg Weißfischen sehr gering.
André Pleikies, Geschäftsführer TLAV