Als Präsident des Thüringer Landesangelfischereiverbandes e.V. (TLAV) sehe ich mich veranlasst, zu einigen Darstellungen des Verbandes für Angeln und Naturschutz (VANT) im Internet und bei anderen Anlässen Stellung zu nehmen…

1. Schreiben des Präsidenten des VANT an seine Mitgliedsvereine vom 03.08.2011

Zitat: „Unsere Vertreter wurden in den letzten IG-Beratungen nahezu genötigt, dass der VANT bedingungslos, so wie der AFVOT, dem TLAV beitreten solle. Alles andere könne man später regeln.“

Unkorrekte Aussagen erschweren den Einigungsprozess in Thüringen

Wahr ist: Der VANT wurde zu keinem Zeitpunkt genötigt, dem TLAV beizutreten. Auch ist die Aussage falsch, dass der Angelfischereiverband Ostthüringen e.V. (AFVOT) bedingungslos dem TLAV beitreten soll.

Wahr ist: Im Rahmen der Interessengemeinschaft Thüringer Fischerei, gemäß der von allen Verbänden unterschriebenen Satzung, wurde beraten, wie die Einheit der Thüringer Fischerei herbeigeführt werden kann. Im Ergebnis der mehrjährigen Beratungen entschied sich die Mehrheit für die Gründung eines einheitlichen Anglerverbandes unter Einbindung der Berufsfischer.

Das Konstrukt mit einem zusätzlichen Dachverband, was zusätzliche Organisationsstrukturen und Kosten schafft, geht an der Zielstellung der Gründung eines einheitlichen Anglerverbandes vorbei und ist den Mitgliedern auch nicht zu zumuten.

In Thüringen gibt es über 22.000 organisierte Angler. Die Berufsfischer, der AFVOT, der TLAV und die oberste Fischereibehörde halten den gemeinsamen Angelverband unter Einbeziehung der Berufsfischer für den besseren, effektiveren Weg. Der Vorschlag des VANT fand keine Zustimmung.

Unterschiedliche Meinungen sind in einer modernen Gesellschaft gewünscht und führen im Rahmen von sachlichen, konstruktiven Gesprächen in der Regel zu einem Ergebnis. Sicherlich muss man sich diesem Ergebnis nicht anschließen. Dem Präsidium und den Mitgliedern des VANT steht es selbstverständlich frei, wie sie sich entscheiden.

Gemäß Satzung der Interessengemeinschaft Thüringer Fischerei (IThF) war und ist die Schaffung der Einheit der Thüringer Angler das oberste Ziel und sollte bis Ende 2012 erreicht werden. Wird dieses Ziel nicht erreicht, müssen die Mitglieder der IThF gemäß Satzung über deren Fortbestand neu entscheiden.

Der AFVOT und der TLAV haben in Umsetzung der Satzung der IThF und auf Basis von Mitgliederbeschlüssen das Zusammengehen ab 2013 beschlossen. Die geschäftsführenden Präsidien wurden beauftragt, eine gemeinsame Satzung und einen entsprechenden Verschmelzungsvertrag zu erarbeiten. In gemeinsamen Präsidiumssitzungen werden alle Fragen und Probleme in aller Offenheit, gleichberechtigt und in freundschaftlicher Atmosphäre beraten. Dies ist ein zutiefst demokratischer Prozess und kein bedingungsloser Beitritt. Die Mitglieder beider Verbände sind in diesen Prozess, der Ende 2012 abgeschlossen werden soll, eingebunden. Diesen gemeinsamen Weg hätte der VANT in den letzten Jahren jederzeit mit bestreiten, ja mit gestalten können.

Zitate aus der Tischvorlage zu den Schwerpunkten der außerordentlichen Mitgliederversammlung des VANT am 12.11.2011 in Oberpörlitz

Zitat: „Ultimative Forderungen entgegen unseren Vorschlägen im Brief an den Minister, dass wir an diesem Tag unterschreiben sollten, dass die Interessengemeinschaft Thüringer Fischerei in den bestehenden Strukturen, die vorgeschlagenen Strukturen ausfüllen kann. Dazu fehlen Ihr aber die rechtlichen Legitimationen (keine Satzung u.w. ).“

Wahr ist: Die Interessengemeinschaft der Thüringer Angler und Fischer hat eine Satzung, die von allen vier Präsidenten unter Mitwirkung vom ehemaligen Minister Dr. Volker Sklenar unterschrieben wurde und die bis Ende 2012 gültig ist. Es ist unklar, warum derartige gemeinsame Beschlüsse auf der Tischvorlage und auf der Homepage des VANT bewusst falsch dargestellt werden.

Zitat: „Im Modell des vom VANT vorgeschlagenen Dachverbandes wurde ein neuer VDSF Landesverband aufgeführt.“

Wahr ist: Nach jüngster Rücksprache mit dem Präsidenten des VDSF, Herrn Peter Mohnert, liegt kein Antrag auf Gründung eines neuen VDSF – Verbandes in Thüringen vor. Warum auch so seine Aussage, denn Ende 2012 wird es die Vereinigung von VDSF und DAV geben. Auch hätte er so ein Anliegen nie unterstützt.

Ich frage mich, ohne jede rechtliche Wertung, welche Ziele der Präsident des VANT mit derartigen böswilligen Behauptungen verfolgt. Hofft man damit, die Mitglieder der vereinigungswilligen Verbände zu verunsichern? Ich kann allen Anglern nur raten, solchen Lügen kein Gehör zu geben. Auch im Ministergespräch am 26.11.2011 wurde diese Behauptung in den Raum gestellt. Auf Nachfragen meinerseits herrschte bei den Herren Karol und Kemmler großes Schweigen.

Zitate aus den Kernaussagen der Diskussion zu einem Erfahrungsaustausch des VANT am 27.08.2011 in Goldisthal.

Zitate: „Wieso erlaubt sich das Ministerium uns zu drängen in den TLAV einzutreten.“

„Niemand kann unseren Verband zwingen, einen Weg zur Vereinigung zu zustimmen, den wir nicht als den richtigen Weg ansehen.“

Wahr ist: Zu keiner Zeit hat das Ministerium den VANT aufgefordert, dem TLAV beizutreten. Die oberste Fischereibehörde und auch Herr Minister Jürgen Reinholz haben die Vereinigung von AFVOT und TLAV als sinnvoll und richtigen Schritt begrüßt. Dem VANT stehen alle Optionen offen.

Der VANT kann sich diesem demokratischen Prozess anschließen oder selbständig bleiben. Grundsätzlich kann niemand einen selbständigen Verband zwingen, etwas zu tun, was er bzw. seine Mitglieder nicht wollen.

Zitat: „Der Weg der Fusion mit dem TLAV bringt Splittergruppen, wir sollten aber alle Vereine in einen einheitlichen Verband mitnehmen.“

Wahr ist: Die Fusion von AFVOT und TLAV, an der sich der VANT jeder Zeit hätte beteiligen können, bringt im Ergebnis einen starken Interessenvertreter der Angelfischerei, ja einen Verband mit über 16.000 Mitgliedern hervor. Gemeinsam mit dem VANT wären es über 22.000 organisierte Angler in einem Verband. Übrigens, keiner kann heute sicherstellen, auch Herr Karol nicht, dass alle Angler in Vereinen und Verbänden organisiert sind, auch wenn dies sicher erstrebenswert und für die Thüringer Angelfischerei wichtig wäre.

Vielleicht bietet gerade ein starker einheitlicher Verband die Möglichkeiten und Anreize, viele von den über 20.000 Fischereischeininhabern, die aktuell in keinem Verein organisiert sind, als neue Mitglieder zu gewinnen. Dies zeigen uns zumindest die positiven Beispiele aus anderen Bundesländern.

Es stärkt die Glaubwürdigkeit von Herrn Karol sicher nicht, wenn er im Moment an einer sachlichen, konstruktiven Diskussion mit den beiden anderen Verbänden bzw. an einem geeinten Thüringer Anglerverband mit über 22.000 Anglern wenig Interesse zeigt und die von ihm gezielt in die Diskussion eingebrachten „Splittergruppen“ für ihn der bzw. die wichtigeren Ansprechpartner sind.

Es gäbe sicherlich noch weitere Dinge, die man betrachten könnte. Doch mir war an dieser Stelle einfach nur wichtig, derart gravierenden Aussagen und Veröffentlichungen, die wahren Tatsachen gegenüberzustellen.

Petri Heil
Dietrich Roese, Präsident TLAV