Axel Horn, Thüringer Bauernverband e.V.
Am 11. Januar haben sich mehrere Nutzerverbände des ländlichen Raums in Thüringen bei einem Treffen auf der Leuchtenburg in Seitenroda für eine intensivere Zusammenarbeit zusammengeschlossen.

Vertreter der Thüringer Landnutzerverbände

Ziel der Leuchtenburger Runde ist es, die gemeinsamen Positionen aller Land- und Wassernutzenden in Thüringen verstärkt an die Politik und die Bevölkerung heranzutragen. Anlass ist eine zunehmende Gefährdung der naturverträglichen Land- und Wassernutzung in Thüringen durch falsch verstandenen Umweltschutz, der jede Nutzung natürlicher Ressourcen unmöglich macht. Insbesondere die stetig fortschreitende Ausweitung immer weiterer Schutzgebiete und eine Zunahme an Vorschriften von EU, Bund und Land engen eine naturverträgliche Nutzung von Land, Wald und Wasser ein, obwohl viele Arten und deren Lebensräume erst durch diese Nutzung entstehen. Auch die wirtschaftlichen Interessen der Eigentümerinnen und Eigentümer werden durch die neuen Regelungen kaum noch berücksichtigt, deren Rechte immer mehr weiter ausgehöhlt, was Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum zunehmend gefährdet.

Die in der Leuchtenburger Runde zusammengeschlossenen mitgliederstarken Nutzerverbände, zu denen Landwirtinnen und Landwirte, Jägerinnen und Jäger, Waldbesitzende sowie Anglerinnen und Angler gehören, repräsentieren in ihrer Breite
die Mehrheit im ländlichen Raum. Durch ihr Engagement versuchen sie, nach dem Prinzip „nutzen und schützen“, eine naturverträgliche Nutzung zu ermöglichen, um so die Umwelt für zukünftige Generationen nachhaltig zu erhalten. Dass ein Umweltschutz zunehmend jedwede Nutzung ausschließt, ist nicht nur vor Ort wenig nachhaltig, sondern gefährdet auch in anderen Teilen der Welt die natürlichen Ressourcen aufgrund der dann notwendig werdenden europäischen bzw. deutschen Importe. Deshalb bedarf es einer naturverträglichen Nutzung, die die Umwelt schützt und eine Nutzung natürlicher Ressourcen weiterhin ermöglicht.

Hintergrund
In der Leuchtenburger Runde haben sich folgende Nutzerverbände zusammengefunden:

  • Waldbesitzerverband für Thüringen
  • Landesjagdverband Thüringen e.V.
  • Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen
  • Thüringer Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbezirksinhaber,
  • Landesanglerverband Thüringen e.V. – Verband der Fischwaid und zum Schutz der Gewässer und Natur e.V.
  • Verband für Angeln und Naturschutz Thüringen e.V. sowie
  • der Thüringer Bauernverband.

Zusammen haben die Verbände rund 35.000 Mitglieder und repräsentieren in ihrer Vielfalt den ländlichen Raum Thüringens.


Kommentar André Pleikies Geschäftsführer des LAVT:

Bereits in den Vorjahren haben die Landnutzerverbände ihre Zusammenarbeit ausgebaut und sich darauf verständigt diese weiter zu qualifizieren.
Sicherlich ist der Schutz von Arten und Lebensräumen ein wichtiges Ziel, welches auch der Landesanglerverband Thüringen e.V., wie alle anderen Nutzerverbände, in seiner täglichen Arbeit praktiziert und fördert. Leider bietet die aktuelle Naturschutzpolitik in der Regel keinen praktikablen Ansatz für einen kooperativen Naturschutz mit den Landnutzern. Zunehmend haben wir es mit einer weiteren Ausweisung von Schutzgebieten sowie mit einem von restriktiven Forderungen und statischen Auflagen geprägten Naturschutz zu tun.

Auf Grund der Wichtigkeit begrüßt unser Verband die Leuchtenburger Runde und wird sich perspektivisch für die Schaffung entsprechend qualifizierter Strukturen engagieren.

Welche Organisationsformen dafür beispielsweise in Betracht kommen könnten, zeigte uns der damalige Erfahrungsaustausch mit dem Landnutzerverband des Bundeslandes Brandenburg, dem „Forum Natur“, im Atrium der Stadtwerke Erfurt.

In jedem Fall freuen wir uns auf eine freundschaftliche, noch engere, erfolgreiche Zusammenarbeit mit den anderen Nutzerverbänden unter dem Motto:

„Gemeinsam gestalten wir unsere Heimat lebenswert“.