Am Samstag, den 13. September 2025, lud der Landesanglerverband Thüringen e.V. (LAVT) seine Mitgliedsvereine zu einer besonderen Schulungsveranstaltung in den Bürgersaal „Zum Rautenkranz“ nach Gerstungen ein. Auf dem Programm standen eine Versicherungsschulung für Vereine sowie ein eindrucksvoller Fachvortrag über die heimische Fischfauna.
Versicherungen spielen in der Vereinsarbeit eine zentrale Rolle. Sie bieten Sicherheit und Unterstützung in vielen Bereichen – von Unfall- über Haftpflicht- bis hin zu Rechtsschutzfragen. Die Referentin Frau Linda Raßmann (Allianz Versicherungs-AG, Köln) informierte umfassend über den bestehenden Versicherungsschutz der LAVT-Mitglieder und erläuterte diesen anhand praxisnaher Fallbeispiele. Dabei wurden unter anderem folgende Themen behandelt:
– Haftpflicht-, Unfall- und Rechtsschutzversicherung im Vereinskontext – Absicherung von Vereinsheimen, Vorständen und Veranstaltungen – Ablauf und Regulierung von Schadensfällen
In einer lebhaften Diskussionsrunde erhielten die Teilnehmenden Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen, die Frau Raßmann kompetent beantwortete.
Im Anschluss nahm Mario Merkel (Tauchrevier Deutschland) die Gäste mit auf eine eindrucksvolle Reise in die Unterwasserwelt unserer heimischen Gewässer. Mit einzigartigen Fotos und persönlichen Erlebnissen machte er auf die Verletzlichkeit aquatischer Lebensräume aufmerksam und verdeutlichte die Notwendigkeit, stabile und artenreiche Lebensgemeinschaften zu schützen. Sein Vortrag verband wissenschaftliche Erkenntnisse mit eindrucksvollen Naturaufnahmen und hinterließ einen bleibenden Eindruck bei den Teilnehmenden.
Die Resonanz auf die Veranstaltung war durchweg positiv. Viele Vorstände hoben die Relevanz der behandelten Themen hervor. Neben der Wissensvermittlung bot die Schulung auch Gelegenheit zum Austausch zwischen den Vereinen und zur direkten Kontaktaufnahme mit den Fachleuten.
Der Landesanglerverband Thüringen e.V. bedankt sich herzlich bei Frau Linda Raßmann, Herrn Mario Merkel sowie allen Helferinnen und Helfern für die gelungene Durchführung.
Ein besonderer Dank gilt der Gemeinde Gerstungen, insbesondere Frau Laqua, die die Räumlichkeiten im Bürgersaal vorbereitet und zur Verfügung gestellt hat.
An dieser Stelle möchten wir uns auch beim Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft recht herzlich für die teilweise Förderung dieser Veranstaltung bedanken.
Für das leibliche Wohl der Teilnehmenden sorgte der LAVT mit Kaffee, Kuchen, belegten Brötchen, Wiener Würstchen und Gebäck. Ein besonderer Dank gilt daher den engagierten Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, die die Verpflegung vorbereitet und betreut haben.
Seit dem Jahr 2005 finden, mit wenigen Unterbrechungen, alljährlich im Sommer die Thüringer Jugendangeltage an den Herbslebener Teichen statt.
Der Landesanglerverband Thüringen e.V. (LAVT) organisierte gemeinsam mit dem Sportfischerverein „Unstrut“ Herbsleben e.V. auch in diesem Jahr, vom 23.08. bis 24.08.2025, an den Herbslebener Teichen für die Kinder und Jugendlichen seiner 248 Vereine dieses tolle Jugendevent.
Die Thüringer Jugendangeltage wurden am Samstag, 23.08.2025, 13.00 Uhr vom Vorsitzenden des örtlichen Angelvereins sowie vom Präsidenten und dem Geschäftsführer des LAVT feierlich eröffnet.
Den über 200 Teilnehmern wurden neben dem gemeinschaftlichen Angeln eine Vielzahl interessanter Veranstaltungen, wie die Vorstellung verschiedener Angelmethoden, der Bau eigener Angelmontagen, Wissenswertes rund ums Fliegenfischen, Vorführungen zum Fliegenbinden und zum Werfen mit der Fliegenrute, Fische filetieren und räuchern sowie ein Castingturnier geboten.
Natürlich gab es auch wieder viele Leckereien von herzhaft bis süß, wie Schweinekeule mit Sauerkraut, Grillkartoffeln mit selbstgemachen Kräuterquark, Nudeln mit Tomatensoße, lecker belegte Brote und Brötchen, herzhaftes Gulasch mit Spirelli, leckere Räucherforelle, selbst gebackenen Kuchen in vielen Sorten, viel frisches Obst und Gemüse, verschiedene Sorten Eis, eine große Auswahl von Getränken und vieles mehr.
Auch die Ehrengäste vom Thüringer Landtag, des Ministeriums für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten, der Gemeinde Herbsleben sowie des DAFV-Bundesverbandes konnten sich vom herzhaften Geschmack des geräucherten Fisches und der Thüringer Rostbratwürste überzeugen.
Doch das Wichtigste für die Petri Jünger war einen möglichst großen Fisch zu fangen, was vielen auch gelang.
Am Sonntagnachmittag fieberten wieder alle der Auswertung entgegen und jeder hoffte mit seinem größten Fisch auf einen der attraktiven Preise, wie Ruten, Rollen, Angeltaschen, Kescher etc. und natürlich auf die tolle Teilnehmermedaille, deren Motiv jedes Jahr ein anderes ist.
Übrigens, Angeln ist nicht nur eine Männerdomäne, denn seit Jahren nimmt der Anteil der Mädchen und Frauen in der Angelfischerei zu. Und sie werden immer erfolgreicher!
Mit Lina Lippold vom Anglerverein Heldrungen e.V. hatten wir dieses Jahr zum ersten Mal eine Königsfischerin. Sie fing einen Karpfen mit einem Gewicht von 9.820 Gramm und einer Länge von 87 cm.Nochmals herzlichen Glückwunsch und ein kräftiges Petri Heil an unsere erste Königsfischerin Lina Lippold.
Neben vielen anderen großen Fängen halten wir den Fang einer Schleie mit 49 cm und einem Gewicht von 2.500 Gramm für erwähnenswert. Gefangen wurde diese kapitale Schleie von Malte Falkenhahn vom AV Sünna e.V. Auch ihm, wie allen erfolgreichen Petri Jüngern unseren herzlichen Glückwunsch.
Auch bei unserem, zur Tradition gewordenen Castingturnier, war das Interesse und der sportliche Ehrgeiz groß.
Nachfolgend die erfolgreichsten Werferinnen und Werfer:
Casting Mädchen bis 16 Jahre: 1. Platz Laura Bradatsch – SFV 1970 Tambach -Dietharz e.V. mit 61Punkten 2. Platz Tina Ringwelski – Verein Angelfreunde Saalekaskade e.V. mit 28 Punkten 3. Platz Leonie Ringwelski – Verein Angelfreunde Saalekaskade e.V. mit 25 Punkten
Casting Jungen bis 12 Jahre: 1. Platz Anton Stollberg – AV Mühlhausen e.V. mit 90 Punkten 2. Platz Fritz Cismisch – Casting Club Saalfeld e.V. mit 58 Punkten 3. Platz Carlo Wetzel – AV Goldene Greiz e.V. mit 52 Punkten
Casting Jungen ab 13 bis 16 Jahre: 1. Platz Marlon Klippstein – AV Mühlhausen e.V. mit 115 Punkten 2. Platz Lukas Schneider – Casting Club Saalfeld e.V. mit 113 Punkten 3. Platz Bill Umbreit – Ohrdrufer AFV 1990 e.V. mit 107 Punkten
Wir möchten es schon gern erwähnen. – Eine Jugendveranstaltung in dieser Größenordnung über mehrere Tage in einer so hohen Qualität durchzuführen, ist organisatorisch und logistisch eine große Herausforderung.
Darum nochmals ein herzliches Dankeschön an die über 80 Helferinnen und Helfer, Referenten und Angelexperten sowie an die Mitglieder des Sportfischervereins „Unstrut“ Herbsleben e.V. sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle des LAVT, welche mit viel Hingabe und Herz den Kindern und Jugendlichen wunderschöne, erlebnisreiche, unvergessliche Tage gestalteten.
So waren auch die 17. Jugendangeltage an den Herbslebener Teichen und das insgesamt 22 große Landesjugendlager des LAVT wieder ein rundum gelungenes Event.
Das Schönste ist es jedes Jahr zum Abschluss der Veranstaltung in die strahlenden Augen der Mädchen und Jungen zu sehen verbunden mit deren Aussage, es war wieder super schön, wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr.
Versprochen, die Thüringer Jugendangeltag an den Herbslebener Teichen finden auch im kommenden Jahr statt. – Schon heute laden wir die Mädchen und Jungen aus unseren Vereinen recht herzlich ein.
im Oberen Henneteich wurde eine starke Verunreinigung festgestellt. Da diese auch in den Unteren Henneteich (Gewässer Nr. 22 Gewässerverzeichnis des Landesanglerverbandes Thüringen e.V.) fließt und wir derzeit nicht wissen, um was für Einleitungen es sich handelt, möchten wir das Risiko einer Beanglung nicht eingehen.
Insbesondere, da aktuell nicht auszuschließen ist, dass vom Verzehr der Fische eine mögliche Gesundheitsgefährdung für unsere Anglerinnen und Angler ausgehen könnte.
Aus Gründen der Gesundheitsvorsorge werden wir ab sofort das Gewässer 22 mit sofortiger Wirkung sperren.
Ab sofort gesperrt: Gewässer 22: Unterer Henneteich
Die Sperrung gilt bis auf Weiteres. Sobald sicher ist, dass von den Einleitungen keine Gesundheitsgefahren zu befürchten sind, werden wir das Gewässer wieder freigeben und Sie umgehend informieren.
Aktuell erwarten wir vom Umweltamt Erfurt eine gründliche Untersuchung der Ursachen.
Wir bitten Sie, auch befreundete Anglerinnen und Angler über die Sperrung zu informieren.
Für Rückfragen stehen wir selbstverständlich jederzeit zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung im Interesse der Gesundheit aller Anglerinnen und Angler.
Auf Grund von intensiven Schutzmaßnahmen war der Kormoran, welcher so gut wie keine natürlichen Feinde hat, spätestens seit den 90er Jahren in seinem Bestand nicht mehr gefährdet und hat sich überproportional entwickelt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt hätte im Rahmen eines Kormoran – Managementplanes eine Regulierung, z.B. durch unfruchtbar machen der Eier in den Brutgebieten, stattfinden müssen.
Diese dringend notwendigen Regulierungsmaßnahmen sind nicht geschehen, so dass sich die Kormorane flächendeckend auch in Deutschland, selbst in Regionen, wo sie bisher nicht vorkamen, ausbreiten konnten. – Das Ergebnis für die Fischfauna ist katastrophal.
selbst größere Fische – für den Kormoran kein ProblemKormoran mit RotaugeKormoran überwältigt kapitale BarbeFotos: Silvio Heidler
Der Deutsche Bundestag stellte bereits am 19.10.2011 fest, dass die Süßwasserfische in Europa trotz Verbesserung der Wasserqualität und der Erfolge bei der Renaturierung von Gewässern zu den am stärksten gefährdeten Wirbeltieren gehören.
Nach den Kriterien der IUCN sind 38 Prozent der Süßwasserfischarten Europas gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Regionale, autochthone Bestände einzelner Fischarten stehen dabei besonders stark unter Existenzdruck. Dies trifft ganz speziell auch für Thüringen zu. Hier sind beginnend ab 2001/02 in vielen Fließgewässern, wie beispielsweise in der Ilm, Gera, Apfelstädt, Unstrut Helme, Schleuse, Werra oder Ulster die Bestände der Äsche teilweise völlig zusammengebrochen. Ähnliches gilt für den Aal in der Werra, Saale oder Unstrut.
Laut Aussagen des Bundesamtes für Naturschutz gelten in Deutschland 74 Prozent der heimischen Rundmäuler und Fischarten als gefährdet oder bereits ausgestorben.
Kormoran mit RiesenbarbeKormorane bei der Jagd. Viele Fische werden dabei angehackt und sterben später an ihren VerletzungenKormorane kämpfen um BarbenFotos: Silvio Heidler
Folgende negative Auswirkungen auf die heimischen Fischbestände und die Gewässerbiotope auf Grund der zu hohen Kormoranpopulation können in Thüringen zweifelsfrei festgestellt werden:
zu starker Fraßdruck auf die verschiedenen Fischarten unabhängig von ihrem Schutzstatus, Schon- und Laichzeiten sowie Mindestmaßen,
Dezimierung vieler Fischarten bereits vor dem Erreichen ihrer Laichreife, damit negative Auswirkung auf die Reproduktion und das Fortbestehen vieler Arten,
Ausdünung des Klein- und Jungfischbestandes
Zerstörung der notwendigen Arten- und Altersklassenstruktur in den Fischbeständen,
Vernichtung autochthoner Fischbestände
deutliche Abnahme der Weidegänger, wie Barbe und Nase mit dem Ergebnis einer erhöhten organischen Belastung der Gewässer, verbunden mit der Vernichtung von Laichplätzen
Verringerung der genetischen Vielfalt der Fische in den Gewässern
Nahrungskonkurrenz gegenüber Raubfischen durch Vernichtung wichtiger Beutefische in den Gewässern – negative Auswirkungen auf das stabile Räuber-Beuteverhältnis
Belastungen und Energieverluste der Fische durch starke Scheuchwirkungen führt oft nachträglich zum Tod der Fische
Verletzungen der Fische mit umfangreichen Spätfolgen und Sekundärinfektionen
Übertragung von Fischkrankheiten in andere Gewässer
Vernichtung wertvoller Satz- und Speisefische in Teichen und Anlagen der Aquakultur – in Gewässer, welche sich in Naturschutzgebieten befinden, liegen die Fischverluste oft deutlich über 80 %
erheblicher Rückgang des natürlichen Fischertrages verbunden mit dem Zusammenbruch von Fischpopulationen
Schädigung der Ufervegetation durch Vogelkot
Seltene Aufnahme: eine Möwe kämpft mit Kormoran um BeuteKormoran mit BeuteKormoran mit einer Nase, eine in Thüringen fast ausgestorben FischartFotos: Silvio Heidler
Die vom Landesanglerverband Thüringen e.V. im Jahr 2017 in Auftrag gegebene und auf wissenschaftlicher Basis erstellte, großflächige Studie „Einfluss des Kormorans auf die Fischbestände in Thüringer Fließgewässern“ bestätigt zum wiederholten Male, die dramatischen Auswirkungen des hohen Fraßdrucks des Kormorans auf die heimische Fischfauna.
Traurig dies feststellen zu müssen, die dortigen Ergebnisse gelten heute noch. Im Gegenteil die negativen Auswirkungen auf unsere heimischen Fischarten haben sich in den vergangenen Jahren weiter verstärkt.
Aktuell kämpfen viele Fischereibetriebe und Anglervereine bereits um ihre Existenz. Die Produktion von Satzfischen in der Berufsfischerei wird auf Grund der massiven Fischverluste durch Prädatoren, wie den Kormoran, wirtschaftlich immer unrentabler. Diese Situation verschärft sich mit der zusätzlichen Förderung der Ausbreitung des Fischotters in Thüringen. Bereits heute haben die ersten Einzelteichbewirtschafter aufgeben müssen.
Bei der aktuell praktizierten Artenschutzpolitik gibt es wenig Hoffnung, dass die traditionelle Teichwirtschaft sowie unsere heimischen Fischarten, ohne teure Schutz- und Förderprogramme, realistische Überlebenschancen haben.
Es bedarf im Artenschutz ein grundsätzliches Umdenken und in den kommenden Jahren ein neues, an den Fakten orientiertes Handeln.
Ein effektiver Biotop- und Fischartenschutz ist ohne ein umfassendes Management, verbunden mit einer drastischen Reduzierung der Kormoranbestände, nicht möglich!